Studium:

Die Studienzeit war für mich so ziemlich die entspannteste Zeit in meinem Leben. Gerade im Grundstudium machte ich nur das Nötigste. Es gab viel wichtigere Dinge. Meine Leidenschaft waren Tramptouren in die damals für uns offene Welt. An der Straße stehen, den Daumen im Wind, das war der Inbegriff für unsere Freiheit. Rumänien, Bulgarien, viele Wochen nur mit Rucksack unterwegs, völlig ohne Kommunikation mit der Heimat.

Wichtiger als das Studium war mir die Gemeindearbeit. Wir hatten eine sehr aktive Jugendgruppe und haben viel unternommen. Wandern war damals noch ganz in. Dann war auch noch der Gemeindebau. Statt Vorlesungen  zu besuchen mussten Eisenbahnwaggons mit Baustoffen entladen werden. Wir hatten eine ganz starke Vision und wollten eine tolle Teestubenarbeit aufbauen.  Spannend war dabei auch, dass wir uns manchmal so ziemlich an der Legalitätsgrenze bewegten. In einem überregionalen Arbeitskreis für Friedensfragen war genügend politischer Zündstoff. Da waren auch manche Wunder dabei, dass man mich nicht erwischt hat.

Erst am Ende des Studiums drehte ich auf und legte eine ausgezeichnete Diplomarbeit ab. Diese öffnete mir die Türen um einen Traumjob an der TH zu bekommen. Das war eine Industrieforschungsstelle mit Lehranbindung. Studenten durfte ich nun auch betreuen und in Praktika ärgern.

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