Endlich geht es weiter mit dem Player. Die Teile sind zum größten Teil gefertigt und jetzt geht es ums Zusammenbauen und Testen.
Ein Bild von der Basis.
Die drei Spikes sind höhenverstellbar. In der Mitte ist der Lagerdorn eingepresst. In den feststehenden Lagerdorn ist oben der Magnettopf für das Axiallager eingeschraubt.
Der Magnet hat die Abmessungen D15x15 mm.
Plattenteller von unten mit der Lagerhülse. Die Lagerhülse soll gleichzeitig als Lauffläche für den String dienen.
In der Lagerhülse befindet sich der andere Magnettopf ganz oben. Für die Radiallagerung sind 2 Sinterbronzebuchsen eingepresst.
Dadurch wird eine Lebensdauerschmierung gewährleistet (Buchsen sind ölgetränkt). Die Lagerpaarung ist mit 2/100 mm eingepasst.
So sieht der montierte Teller aus:
Die Laufeigenschaften sind recht gut, natürlich muss er noch einfahren. Die Dimensionierung des Magnetlagers hat übrigens auf Anhieb geklappt. Zwischen den Magneten ist ein Luftspalt von 0,3 mm bei einem 8 kg schweren Teller.
Am Antrieb habe ich auch schon gebastelt. Hier das Motorgehäuse von hinten:
Eingebaut ist ein Synchronmotor, der über einen fein justierbaren Frequenzumrichter angetrieben wird.
Als „Antriebsriemen“ hat sich ein dünner Zwirnsfaden bewährt. Dadurch bekommt man die geringsten Gleichlaufschwankungen.
Jetzt widme ich mich dem Aufbau des Tonarms.
Bei dem Tonarm soll ein Magnetlager realisiert werden.
Das erste Bild vom Arm:
Das Tonarmrohr habe ich aus Ebenholz (Magassar) gedreht. Ging besser als ich dachte, auch die 6 mm Durchgangsbohrung, für die ich mir einen extra langen Bohrer besorgt habe. Der Arm soll insgesamt eine Länge von etwa 11.5 Zoll haben. Gut auf dem Bild erkennbar ist der eingepresste güldene Ringmagnet. Ein Ringmagnet deshalb, weil der Drehpunkt im, bzw. an der Oberkante des Magneten liegen sollte. Der Knoten liegt also im Magnet. Dann kommt eine 0,5 mm Bohrung, die sich nach oben aufweitet.
Auf dem nächsten Bild ist die komplette Tonarmbasis zu sehen. Die drei Spikes in der Corian-Basis ermöglichen eine feine Justage. Mit der Säule ist auch eine Höhenverstellung einfach möglich. Die beiden Säulen am Tonarmlager sind ebenfalls aus Ebenholz gedreht. Auf der unteren Platte kann man schön den unteren in einen Topf eingeklebten Magnet erkennen.
Die Basis von hinten mit den Anschlüssen. Unten für die beiden Signale, oben für die Masse.
Hier nochmal die Basis von unten.
Jetzt muss also nur noch der Tonarm montiert werden. Dazu gehört es, einen Faden durch die 0,5 mm Bohrung zu fädeln
Und hier nochmal das „ganze Prachtstück“
Der Tonarm ist fertig montiert:
Schön kann man die „Drachenschnur“ sehen. Den Luftspalt kann ich allerdings nicht viel kleiner machen, da dann der Magnet beginnt einseitig zu kippen. Dagegen würde nur noch helfen den Lagerpunkt weiter nach oben oder den Schwerpunkt nach unten zu legen. Aber das will ich nicht unbedingt. Die Magnetkraft von den Neodymeisenbor-Magneten ist jetzt schon sehr hoch und ich denke auch ausreichend.
Hier die Tonarmbasis aus der Mäuseperserspektive:
Zum Tonabnehmer:
Da habe ich mir was recht gutes gegönnt, war auch nicht billig: Ortofon Valencia
Das Headshell ist einfach, aber wirkungsvoll konstruiert. Als Material dient ebenfalls wie beim Tonarmrohr Makassar-Ebenholz. Die Kröpfung lasst sich sich an der einen Schraube zum Headshellhalter (Alu) sehr schön einstellen. Für die Langlöcher zur Überhangeinstellung habe ich nicht nur aus optischen Gründen verzichtet, da dieser sich durch die freie Tonarmbasis problemlos einstellen lässt.
Das senkrechte Ausrichten des Tonabnehmers ist auch kein Problem. Das funktioniert durch Verdrehen des Gegengewichtes oder auch durch Verdrehen der Headshellhalterung im Tonarmrohr.
Hier der Tonarm nochmal „in seiner ganzen Pracht“:
Und das fertige „Meisterstück“
Zu den technischen Daten
eff. Tonarmlänge 266 mm
eff. Tonarmmasse ca. 24 g
Resonazfrequenz ca. 8 Hz
Tonabnehmer MC (Ortofon Valencia)
Die Klangbeschreibung findet man an anderer Stelle… der Aufwand hat sich aber gelohnt.
2 Kommentare.
hallo Thias,
sehr schön das ich deine Seite entdeckt habe. Ich verfolge deine Projekte schon ziemlich lange und bin echt begeistert.
Da ich in meinem Fundus doch einige Platten habe will ich mich an einen Nachbau deines Plattendrehers wagen.
Leider bremste mich schon die Beschaffbarkeit von Corian aus. Entweder waren es Mondpreise die verlangt wurden oder man wollte nicht da meine Abnahme zu gering war.
Kannst du mir einen Tipp geben.
Mechanisch ausgerüstet bin ich mit Fräs-, und Drehmaschine.
Viele Grüße
Michael
PS.: Eine absolut tolle Seite die du da hast.
Hallo Michael, vielen Dank 😉
Ich habe das Material als Abfall bei einem Corian.-Verarbeiter gekauft. Der baut Spültische und die Ausschnitte hatten fast die richtige Größe für den Plattendreher. Google da mal nach einer Firma in deiner Nähe, die haben meist eine Abfallkiste und eine leere Kaffee-Kasse und lassen sich oft für solch exotische Anwendungen begeistern….
Viele Grüße
Thias