Ich halte es für eine ganz wichtige Aufgabe Werte zu vermitteln, bereits in Kindern einen Samen zu legen, der vielleicht irgendwann einmal in ihrem Leben eine große Bedeutung bekommen kann. Wir bekamen als Gemeinde von der Stadt ein altes Haus angeboten, dieses haben wir von Grund auf saniert und als Verein www.burgspatzen.de eine Kindertagesstätte gegründet. Mittlerweile betreuen wir 38 Kinder im Alter von 1-6 Jahren.
Wie kamen wir auf die Idee eine Kindertagesstätte zu gründen?
Wir waren unterwegs … auf einer Tagung und hörten uns verschiedene Vorträge an. Dabei war ein Vortrag von einer Pastorin, die als Gefängnisseelsorgerin im Osten Deutschlands unterwegs ist. Sie konnte bewegende Geschichten erzählen, hartgesottene Männer, die auch mal plötzlich ganz weich werden konnten, als es um ihr persönliches Leben ging, ihr Versagen, ihr Schicksal. Einige berichteten, dass an den Tiefpunkten ihres Lebens Erinnerungen wach wurden, Erinnerungen, die ihnen Kraft und Halt gaben. Das waren Erinnerungen aus der Kindheit. Da war eine Oma die Geschichten erzählt hat. Biblische Geschichten. Da war eine Oma, die mit den Enkeln Lieder gesungen hat, christliche Kinderlieder. Das saß noch fest im Gedächtnis. Das konnte irgendwie Halt geben und noch Schlimmeres verhüten.
Mir wurde bei diesen Berichten ganz flau im Magen und ein Impuls durchströmte mich:
Wo sind heute diese Omas, die den Kindern biblische Geschichten erzählen können, die in den Kindern eine Hoffnung und Zuversicht vermitteln können?
Ostdeutschland ist nach Nordkorea das atheistischste Land dieser Welt. Wenn auch in der DDR nicht viel geklappt hat, die atheistische Erziehung hat geklappt. Mehr als eine Generation hat man so erzogen, dass der Glaube an einen Gott nicht nur lächerlich und falsch ist, sondern auch der eigenen Persönlichkeitsentwicklung im Weg steht. Diese Einstellung ist aber genau so falsch und schädlich wie das gesamte kommunistische Menschenbild.
Das ist ein Erbe, mit dem wir umgehen müssen. Da ist in vielen Menschen im Innersten eine Leere, die nur zugeschüttet ist. Da ist in vielen Menschen ein Defizit an Zufriedenheit und Dankbarkeit.
Wo sind heute die Omas, die christliche Werte weitergeben können? Sie sind sehr selten geworden.
Deswegen sehe ich eine wichtige Aufgabe darin, in den Kindern einen Samen zu legen, christliche Werte zu vermitteln. Einen Samen zu legen, der vielleicht irgendwann mal aufgehen kann. Vielleicht in persönlichen schwierigen Situationen. Ein Gebet, das Hoffnung gibt, ein Lied das froh macht. Wir tragen Verantwortung für unsere Kinder, für die nächste Generation. Dabei geht es nicht nur um materielle Dinge, sondern auch um ihre kleinen Seelen…